Magendrehung beim Hund – Symptome, Ursachen und Vorbeugung

Magendrehung beim Hund – Symptome, Ursachen und Vorbeugung

Eine Magendrehung (Gastric Dilatation and Volvulus, GDV) gehört zu den gefährlichsten Notfällen in der Hundemedizin. Sie kann innerhalb weniger Stunden lebensbedrohlich werden. Umso wichtiger ist es, dass Hundehalter:innen die Anzeichen, Ursachen und Vorbeugungsmaßnahmen kennen.

Was passiert bei einer Magendrehung?

Der Magen füllt sich stark mit Gas und dreht sich um die eigene Achse. Dabei werden Blutgefäße abgeschnürt, die Blutzirkulation bricht zusammen und lebenswichtige Organe werden nicht mehr versorgt. Ohne schnelle Operation kann der Hund sterben.

Wer ist besonders gefährdet?

  • Große bis sehr große Rassen (z. B. Deutsche Dogge, Bernhardiner, Deutscher Schäferhund, Labrador, Golden Retriever)
    Hunde mit tiefer, schmaler Brust
  • Ältere Hunde (ab 5–6 Jahren steigt das Risiko deutlich)
  • Hunde, die sehr hastig fressen oder viel Luft schlucken
  • Tiere, die nach dem Fressen herumtoben oder springen
  • Nervöse und stressanfällige Hunde

Häufige Ursachen

Die exakte Ursache ist nicht endgültig geklärt, aber es gibt Risikofaktoren:

  • Hastiges Fressen & Luftschlucken
  • Große Mahlzeiten auf einmal
  • Bewegung direkt nach dem Fressen
  • Stress, Nervosität
  • Genetische Veranlagung
  • Nachlassendes Bindegewebe im Alter

Symptome einer Magendrehung

Eine Magendrehung tritt meist plötzlich auf. Typische Warnsignale sind:

  • Aufgeblähter, harter Bauch (trommelartig)
  • Unruhe, Hin- und Herlaufen, Unwohlsein
  • Würgen ohne Erbrechen (nur Schaum oder Schleim)
  • Hecheln, Speicheln, Schmerzen
  • Blasse Schleimhäute, Kreislaufprobleme, Kollaps

👉 Schon beim Verdacht sofort in die Tierklinik fahren! Jede Minute zählt.

Erste Hilfe

  • Keine Zeit verlieren – sofort handeln!
  • Tierklinik anrufen und losfahren
  • Hund möglichst ruhig halten
  • Keine Hausmittel ausprobieren – nur die Operation rettet das Leben

Behandlung beim Tierarzt

Die einzige Rettung ist eine Operation. Der Magen wird entleert, zurückgedreht und häufig an der Bauchwand fixiert (Gastropexie), um einer erneuten Drehung vorzubeugen.

Vorbeugung: So kannst du das Risiko senken

  • Mehrere kleine Mahlzeiten pro Tag statt einer großen
  • Anti-Schling-Näpfe oder Futterspielzeug verwenden
  • Ruhe beim Fressen, getrennt von anderen Hunden
  • Mindestens 1 Stunde Ruhepause nach dem Fressen einhalten
  • Trockenfutter mit Wasser oder Nassfutter mischen
  • Napf am Boden lassen (ein erhöhter Napf kann bei großen Rassen das Risiko steigern – nur bei gesundheitlicher Notwendigkeit erhöhen)
  • Mit dem Tierarzt bei Risikorassen über eine prophylaktische Magenfixation sprechen

FAQs zur Magendrehung beim Hund

Wie schnell stirbt ein Hund bei Magendrehung?
Unbehandelt kann ein Hund innerhalb weniger Stunden sterben. Deshalb sofort in die Tierklinik!

Kann mein Hund nach einer Magendrehung wieder normal leben?
Ja – wenn die Operation rechtzeitig erfolgt, können Hunde danach ein weitgehend normales Leben führen. Eine Fixation des Magens verringert das Risiko eines Rückfalls.

Wie alt sind Hunde meist bei einer Magendrehung?
Besonders gefährdet sind Hunde ab 5–6 Jahren. Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko weiter an.

Hilft ein erhöhter Napf?
Nein. Neuere Studien zeigen, dass erhöhte Näpfe bei großen Hunden das Risiko sogar erhöhen können. Besser den Napf am Boden lassen.

👉 Fazit: Eine Magendrehung ist immer ein Notfall. Kenne die Symptome, handele sofort und beuge im Alltag vor – so kannst du deinem Hund das Leben retten.

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